Am Himmel ist die Hölle los – Exkursion an den Flughafen Frankfurt am Main

Der natürlich - flexible Fotograf

Am Himmel ist die Hölle los – Exkursion an den Flughafen Frankfurt am Main

Wir schreiben Samstag, den 17.11.2018. Lange, lange war es geplant… einmal wegen Bodennebel (man kann auch schlechtes Wetter dazu sagen) verschoben- nun endlich Realität. Ich mache mich auf nach Heddesheim bei Mannheim, es ist morgens 9:15 Uhr. Manuel, ein befreundeter Arbeitskollege, mein Webmaster, Schreiner, im Laufe dieser Exkursion ebenfalls zum begeisterten Hobbyfotografen mutierter, Superpapa der kleinen Leonie, Gründer von gefühlt 1.000.000 Firmennamen und Logos, Superheld… Opernsänger?! Was ist dieser Typ nicht noch alles?! Egal.. kurzerhand in sein Fahrzeug umgestiegen, einfach mal kurz zur Bank und zur Tanke- danach ab auf die Piste in Richtung…ja wohin denn eigentlich?!

Genau- zum Frankfurter Flughafen. Denn Schande über mein Haupt oben vergessen zu erwähnen- Manuel ist auch begeisterter Hobbypilot. Nicht einmal vor der gigantischen A380 schreckt er zurück und fliegt somit etliche Flugmeilen im Jahr….leider nur auf seinem Flugsimulator am heimischen PC.

Es liegt Kerosin in der Luft…es dröhnen die Motoren….was eigentlich eher nach dem Evergreen von Reinhard Mey erinnert ist schon auf der Autobahn fühlbar. Der größte Verkehrsflughafen Deutschlands. Im Terminal 2 geparkt- bei 5 Euro Parkgebühr pro Stunde gefühlte Inflation im Geldbeutel- dennoch gut gelaunt betreten wir die heiligen Hallen. Es ist mittlerweile 11:30 Uhr und neben dem Dröhnen der Motoren knurren im Takt auch unsere Mägen.

Was liegt da näher als gegen die Kritik aller Fitnessjunkies- unter die ich mich mittlerweile auch fast zähle- den größten Flughafen MC Donalds Europas anzusteuern. Im direkten Landeanflug oder nennen wir es eher Bruchlandung fallen wir über das Essen her. Ich hatte diesen Baconburger einfach überschätzt. Voll bis zum Anschlag geht’s nun los ins Terminal 1, denn dort befindet sich der Flughafentourismus-Point, an dem man Flughafenrundfahrten in diversen Längen (ab 45 Minuten bis 2 Stunden) buchen kann. Da wir Hardcoretypen sind nehmen wir natürlich die XXL Tour von 2 Stunden. Es war mittlerweile kurz nach 13 Uhr und besagte Tour begann erst um 15 Uhr. Also wieder in die gläserne Magnetschwebebahn Skyline und zurück zum Terminal 2- auf die Besucherterrasse.

Einwand: Natürlich wissen wir beide, dass es die sogenannte Fotografenstraße außerhalb des Flughafens zwischen Autobahn und Landebahn gibt und man dort landende Flugzeuge fotografieren kann- allerdings hatten wir an dem Tag durch kühlen Ostwind das Problem, das Start- und Landerichtung getauscht wurden. Somit wäre das nicht sinnvoll gewesen.

Auf der Besucherterrasse machten wir unsere Fotos startklar und Ready to Take off… fleißig am Knipsen entgegen der prallen Mittagssonne die uns ordentlich einheizte kam auf einmal ein junger Familien Papa mit seinem Sohn auf uns zu: „Mooooin…. Ihr beide seht so aus als hättet ihr hier Ahnung.“ Entgegnete er uns mit nordischem und durchweg sympathischem Akzent. Wir kommen ins Gespräch und er stellte sich heraus, dass er als Überraschung für seinen Sohnemann morgens um 7 Uhr von Bremen mit dem Zug hierher gefahren ist und heute Abend gegen 18 Uhr mit einem Inlandsflug nach Bremen zurückfliegt, da sein Sohn sooooo Flugzeugbegeistert ist und natürlich später einmal Pilot werden will. Wir empfehlen den beiden auch eine Flughafenrundfahrt, wo sie sich sofort uns anschließen und wir gemeinsam zum Terminal 1 fuhren. Dort angekommen trennten sich unsere Wege…die beiden bleiben uns in Erinnerung!

Es geht zu wie vor einer Flugreise…ausziehen heißt die Devise! Was man vielleicht nur seinem Partner im Privaten sagt ist hier Gesetz…jedenfalls alles aus Metall. In mir steigt das Gefühl des Fernwehs auf als ich brav meine Sachen in die Körbchen vor dem Röntgenkontrollgerät lege und durch die Metallschranke laufe. Wie gern würde ich jetzt einfach weg fliegen…. Wohin…spontan…wann ich wieder komme? Keine Ahnung…. Woanders muss es auch toll sein! Die Gedanken kreisen als wir durch unseren Tour-Guide begrüßt werden und wir in den für uns bereitgestellten Bus steigen dürfen.

Los geht’s- wir werden die kompletten 2 Stunden über bestens unterhalten und mit Infos zugeschüttet. Im Bus selbst ist es schwierig zu fotografieren, zudem kommen störende Reflektionen der Verglasung des Busses hinzu- denn aussteigen ist nicht! Dennoch ist es mir und Manuel gelungen ein paar Impressionen einzufangen! Die Tour ging wirklich einmal komplett rum- von Terminal 1 und 2 zur neuen Landebahn Nordwest, zum Cargoterminal und zur Baustelle des geplanten Terminals 3.

Fix und fertig von den Eindrücken und der Informationsflut genehmigten wir uns nach der Rundfahrt erstmal einen Energydrink. Es ist nun 17 Uhr…es ist fast dunkel geworden. Die Besucherterrasse hat bis 18 Uhr geöffnet- also nochmal dorthin zurück. Uns gelingen noch ein paar blaue Stunde Aufnahmen des Flughafengeländes durch die speziellen „Fotografenlöcher“ im Zaun der Besucherterrasse, worauf wir uns anschließend- geschlaucht aber glücklich- zurück zum Auto begeben, um dort die gesalzene Parkgebühr zu entrichten.

Es war ein toller und interessanter Tag am Flughafen und sicher nicht mein bzw. unser Letzter!

 

Impressionen: Alle Bilder findet ihr unter Flexible Fotografie!